Die Mittlere Havel |
Seit ca. 2004 beginnt die Region zwischen Werder und
Brandenburg, Ketzin und Lehnin sich eine eigene Identität zu schaffen und nennt
sich "Region Mittlere Havel". Die "Mittlere Havel" ist in der
ursprünglichen Namensgebung ein Teil der "Unteren Havel
Wasserstraße" |
Entstehung der Flusslandschaft mit der Havelniederung im Havelland und der Zauche |
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Entstehung der Flusslandschaft mit der |
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Das Gebiet der Mittleren Havel liegt in der Mark Brandenburg und gehört zum Norddeutschen Tiefland. Die Region setzt sich aus Teilen des Havellandes und der Zauche zusammen. |
Das Relief der Landschaft wurde durch die aus
Skandinavien vordringenden Eismassen geformt, die zur Saale-Eiszeit (um 100 000
v.Ch.)die Mark bedeckten. Im Süden hinterließen sie mit dem Fläming eine
Endmoräne. Die nördlich vom Fläming fließende Havel liegt in einem Urstromtal im
Naturraum eines pleistozänen Jungmoränen-gebietes. In den Havelniederungen liegen
Inselförmige Diluvialflächen und kleinere Grundmoränen. Die Zauche befindet sich
auf einer dem Fläming vorgelagerten flachwelligen Grundmoränenplatte. In den
Urstromtälern am Rande der Gletscher der Weichsel-Eiszeit |
Die Havel ist ein typischer Flachlandfluss
eingebettet in weiträumigen Feuchtgebieten, der sich durch niedriges Gefälle
und geringe Fließgeschwindigkeit auszeichnet. |
Zauche ist ein Begriff aus dem Slawischen und
bedeutet „trockenes Land“. Sie liegt zwischen dem, dem Fläming vorgelagerten,
Baruther Urstromtal und dem Berliner Urstromtal. Große Kiefernwälder
kennzeichnen die Region. Schmelzwasserseen lockern das karge Gebiet auf. Die
Sand- und Heideflächen bieten dem Spargelanbau gute Voraussetzungen. |
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Mit dem Abschmelzen der Eismassen infolge der Erderwärmung
nach der letzten Eiszeit folgten die Rentiere den die Kälte liebenden
Nahrungspflanzen weiter gen Norden und mit Ihnen ihre Jäger. So siedelten
die ersten Menschen im Havelland vor etwa 13.500 Jahren, spätere Funde von
steinzeitlichen Werkzeugen aus dem Spätpaleolithikum zeugen davon.
Vermutlich zogen die ersten Siedler den Rentierherden nach Norden hinterher
ohne eine hohe Kultur zu entwickeln, zwei- bis dreitausend Jahre werden Sie
das Havelland auf ihrem Weg besiedelt haben. In den nächsten zwei
Jahrtausenden muss die Besiedlung äußerst gering gewesen sein, Spuren davon
sind verschwindend wenig zu verzeichnen. |
Erst 1.800 v.u.Z. erfordert die Bevölkerungszunahme der im Norden verbliebenen indogermanischen Stämme, die sich inzwischen zum Volk der Germanen entwickelt haben, die Suche nach neuen Siedlungsgebieten und die Ansiedlung im Havelland. Hier gibt es Zeugnisse von Ackerbau und Viehzucht und der Töpferei. Die Siedlungen zogen sich entlang der Ränder der trockenen Hochflächen wie der Zauche. Hier gab es Wasser und Wälder. Einwanderer aus den Ostalpen kamen ebenfalls ins Havelland. Neben den Waffen und Geräten der Bronzezeit fand man die typischen Urnengräber. |
Im Übergang zur Eisenzeit zwischen 1.000 und 600 v.u.Z. wurden von Germanen der Jastorf- Kultur auch noch die bewährten Bronzewaffen benutzt. Ca. 500 v.u.Z. siedelte der Germanenstamm der Semnonen im Havelland und der Zauche. Es gibt Funde der vorrömischen Eisenzeit in der Region, wie z.B. in Götz. Vorkommen von Raseneisenerz in der Zauche und der Havelniederung lieferten das Material aus dem vornehmlich Waffen hergestellt wurden. |
Vor etwa 2.200 Jahren begannen die Völker in Europa ihre angestammten Siedlungsgebiete zu verlassen und neue Gebiete zu erobern. Gründe lagen in großen Naturkatastrophen, die Ernten, Anbaugebiete und Lebensräume vernichteten, Bevölkerungswachstum und Vertreibung. Die Semnonen wanderten im Laufe der nächsten Jahrhunderte in unterschiedliche Landesteile ab und wichen den durchziehenden Burgundern und Langobarden (ein Teil des Stammmesverbandes der Sachsen). Im 7. Jahrhundert verschmolzen die wenigen übrig gebliebenen Germanen mit den einwandernden Slawenvölkern, die ebenfalls auf der Suche nach neuen Territorien waren, da sie aus Ihren angestammten Siedlungsgebieten von den Hunnen und Awaren aus der Prager Region vertrieben wurden. |
Die Zauche, das „trockene Land“, ist von Slawen fast
ausschließlich an den Rändern der Hochfläche besiedelt worden, wohingegen in
Wassernähe der Havel viele Funde von Slawensiedlungen zeugen, von Spandau
bis Rathenow. |
Die spätere Stadt Brandenburg bildete das Zentrum des im
Laufe des Mittelalters entstehenden Territorialstaates. Dieser Prozess
beginnt in der Mitte des 12. Jahrhunderts. Es gab einige Schlachten um die
Brandenburg, die 1157 mit dem Sieg des ersten brandenburgischen Markgrafen
Albrecht dem Bären, ein Askanier, über den Slawenfürsten Jaxa von Köpenik
endgültig in deutsche Hand fiel. Slawen und Deutsche besiedelten das Gebiet
gemeinsam. Obschon die Slawen durch neue Gesetze benachteiligt wurden,
wurden sie im Laufe der folgenden jahrhunderte assimiliert und gingen in der
deutschen Bevölkerung auf oder konnten in andere Gebiete abwandern. |
Die asketische Lebensweise der Mönche des Klosters
Lehnin bestand in einfacher Kleidung, bescheidener vegetarischer Ernährung und
der Schlaf auf ungepolsterten Strohbetten. Auch die Ortswahl sollte den
Zisterziensermönchen besondere Härte abverlangen. |
Zwei Jahrhunderte (14. und 15. Jahrhundert), als "Krise des Spätmittelalters"
bezeichnet, waren in Brandenburg gekennzeichnet durch einen dramatischen
Rückgang der landwirtschaftlichen Produktion, der ein Sinken der
Bevölkerungszahl und damit verbunden, die Aufgabe von Dörfern (Wüstfallen)
zur Folge hatte. |
Nach den Askaniern übernahmen die Wittelsbacher, die Luxemburger und 1415 bis1918 die Hohenzollern die Kurfürstliche Macht in der Mark. Sie besaßen seit dem 15.Jahrhundert eine starke landesherrliche Stellung. Dies drückt sich auch in der Festsetzung eines zentralen Herrschaftsortes, Berlin, aus. 1448 beginnt der Ausbau Berlins zum Regierungssitz. |
Die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts war durch den Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) geprägt. Die Mark wurde als Durchzugsland fremder Söldnertruppen stark von den Kriegshandlungen und vor allem von deren Folgen, wie Besetzung und geforderten Kontributionen, betroffen. Brandenburg war in einigen Teilen nahezu entvölkert. Die durch das Friedensabkommen gewonnenen Gebietszuwächse Magdeburg, Halberstadt und Vorpommern konnten an dem starken Bevölkerungsrückgang nichts ändern. Dörfer fielen wüst und die Äcker lagen brach. |
Um der Verödung ganzer Landstriche entgegen zu wirken
verfasste 1685 der große Kurfürst Friedrich Wilhelm das Edikt von Potsdam,
in dem er die Grundlagen für die Anwerbung von Siedlern aus ganz Europa
festschrieb. Steuerfreie Jahre wurden gewährt, freie Übernahme von
verlassenen Höfen gesichert und die freie Ausübung des Glaubens garantiert.
20.000 Einwanderer aus Frankreich - Calvinisten und protestantische
Hugenotten - Holländer, Schweizer, Württemberger, Sachsen, Mecklenburger und
Böhmer folgten diesem Ruf und brachten Traditionen, Kultur und Gewerke aus
Ihrer Heimat mit. Im ländlichen Raum Brandenburgs entstanden über 100 neue
Siedlungen und Berlin entwickelte sich zur größten Stadt der Provinz; von
60.000 Einwohnern 1713 auf über 100.000 Einwohner 1755. |
Die Niederlage Preußens in der Doppelschlacht bei Jena und
Auerstedt und die Kapitulation bei Prenzlau 1806, führte zur Besetzung durch
die französischen Truppen und zur Neuordnung des Landes. Die Mark
Brandenburg wurde eine der preußischen Provinzen. |